Bis Sonntag findet in Rostock die dritte Weltmeisterschaft im Inklusiven Segeln statt.
Heute wurde die WM offiziell eröffnet, und die Teams absolvierten erste Trainingsfahrten. Morgen fällt der Startschuss für die Wettfahrten.
Nach zwei Weltmeisterschaften im Inklusiven Segeln auf der Alster in Hamburg ist nun bei der dritten Auflage der Veranstaltung Rostock der Austragungsort. Veranstalter ist der Norddeutsche Regatta Verein in Kooperation mit World Sailing, dem Rostocker Regatta Verein und dem Deutschen Segler Verband. 25 ZweierTeams aus sieben Nationen haben für das Spitzenevent in der Hansestadt gemeldet.
Gestern Abend fand die offizielle Eröffnung mit Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport in Mecklenburg-Vorpommern, DSV-Präsidentin Mona Küppers, Heiko Lex, Leiter des Rostocker Amtes für Sport, Vereine und Ehrenamt, und den Vorsitzenden der ausrichtenden Vereine statt. Ab morgen wird um den WMTitel gesegelt. Bei der Eröffnung betonte Stefanie Drese, Ministerin für Soziales, Gesundheit und Sport in Mecklenburg-Vorpommern, wie sehr ihr die Schirmherrschaft für die Weltmeisterschaft im Inklusiven Segeln am Herzen liegt: „Was hier die nächsten vier Tage in Rostock als Austragungsort dieser tollen Inklusions-Weltmeisterschaft auf die Beine gestellt wird, ist für eine Sport- und Sozialministerin ein Event, wobei ihr das Herz aufgeht.“ Als Botschaft des Events nannte sie, dass es sich lohnt, vermehrt inklusive Sportangebote in den Fokus zu nehmen. Stefanie Drese würde sich wünschen, dass sich die Veranstaltung in Mecklenburg-Vorpommern etabliert, und hofft, alle zu überzeugen, dass die Wahl für den Austragungsort Rostock als aufstrebende und sportbegeisterte Stadt die richtige war. Ihr besonderer Dank geht an alle ehrenamtlich Helfenden bei der WM. Mona Küppers, DSV-Präsidentin und ebenfalls Schirmherrin der Inklusions-WM, sagte dass schon die Plakate für die WM in der Rostocker Innenstadt zeigen würden, dass inklusive Segelprojekte in der Gesellschaft angekommen sind und wahrgenommen werden. „Das finde ich ich hervorragend. Die Teilnehmenden sind das beste Beispiel dafür, wie Inklusion funktioniert. Meldungen aus sieben Nationen geben der Weltmeisterschaft den Glanz, den ein solches Spitzenevent verdient. Diese Inklusiven Weltmeisterschaften, die zum dritten Mal ausgetragen werden, sind ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des inklusiven Segelsports, der jedes Jahr mehr Menschen begeistert und an unserem schönen Sport teilnehmen lässt. Die WM ist ein Event, das weit über Rostock hinaus begeistert und viel Unterstützung gefunden hat“, so Küppers in ihrer Rede bei der Eröffnung. Sie schloss mit einem Zitat von Nelson Mandela, das als Motto über der Meisterschaft steht: „Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern.“ Heiko Lex, Leiter des Rostocker Sportamts, sieht in der Inklusions-Weltmeisterschaft die Chance, Segeln für alle, die in der Stadt leben, attraktiv zu machen. „Wir werden versuchen, das Event nicht nur einmal gut umzusetzen, sondern auch fortzusetzen, damit das Ganze nachhaltig ist.“ Er hofft, das Konzept in die Rostocker Sportlandschaft integrieren zu können.
„Dass 25 inklusive Teams aus sieben Nationen angereist sind, um in dem wirklich beeindruckenden Segelstadion mitten in der Hansestadt Rostock um den Weltmeistertitel zu kämpfen, macht den Norddeutschen Regatta Verein und mich sehr stolz. Dass haben wir uns nicht träumen lassen, als wir 2009 unsere Inklusionsinitiative gestartet haben“, sagte Tobias König, Vorsitzender des Norddeutschen Regatta Vereins, begeistert. Er freue sich sehr über die große Unterstützung von World Sailing und das Engagement des DSV für die Inklusion.
Immer fünf Crews segeln ab morgen bei der WM zeitgleich gegeneinander. Auch ein Team mit zwei Aktiven aus Mecklenburg-Vorpommern startet bei der Weltmeisterschaft im Inklusiven Segeln in Rostock: das Team „Think big – Think social“ mit der erfolgreichen Para Schwimmerin und Rostockerin Katherina Rösler und dem gebürtigen Stralsunder und Profi-Segler Lennart Burke. Heute haben die beiden zum ersten Mal gemeinsam in einem der WM-Boote in Rostock trainiert. Ihre Vorerfahrungen im Segeln könnten unterschiedlicher kaum sein.
Das Element Wasser gehört zwar zum Alltag von Katherina Rösler, jedoch befindet sie sich in ihrer Sportart, dem Para Schwimmen, im und nicht auf dem Wasser. Für die Weltmeisterschaft im Inklusiven Segeln wagt die Hochleistungssportlerin einen Perspektivwechsel. „Ich bin in Ostseenähe und damit mit dem Wasser aufgewachsen. Ganz kurz bin ich früher im Opti gesegelt, ansonsten bringe ich keinerlei Segelerfahrung mit. Aber ich freue mich auf die Herausforderung“, sagt die kleinwüchsige 20-Jährige vom Team Deutschland Paralympics. Eine wichtige Botschaft der WM sei in ihren Augen, dass Menschen mit und ohne Handicap gleichermaßen Sport machen können – und das nicht nur bei parallelen Wettbewerben, sondern gemeinsam. Zu zeigen, wie gut Inklusion klappen kann, sei das Ziel.
Bei Lennart Burke bestimmt das Segeln sein Leben. Seit seinem neunten Lebensjahr begeistert ihn der Wassersport, und er kann bereits auf etliche erfolgreiche RegattaTeilnahmen zurückblicken, zum Beispiel an der Mini Transat 2021 und der Melges Europaund Weltmeisterschaft. Aktuell plant der Profi-Segler seine Class40-Kampagne. Eines ist jedoch auch für den routinierten Segler bei der WM neu: In einer S\V14 hat er heute beim Training das erste Mal gesessen. Grundsätzlich ginge es ihm immer darum, andere Menschen zu motivieren und inspirieren, und so sei es auch bei der WM. „Andere dazu zu animieren, über sich hinauszuwachsen und neue Herausforderungen anzugehen, passt in meine positive Lebenseinstellung. Bei der WM wir wollen den Leuten zeigen, dass Inklusion funktioniert. Für unser Team ist mir wichtig, dass wir bei den Wettfahrten Spaß haben. Aber da wir beide Leistungssportler sind, bin ich mir sicher, dass wir auch ein wenig ehrgeizig sein werden“, erklärt Lennart Burke. Ab morgen wird sich zeigen, was
beim Team „Think big – Think social“ in den Rennen überwiegt – Spaß, Ehrgeiz oder im besten Fall eine Kombination daraus.
Wer vor Ort die Wettfahrten verfolgen möchte, hat am Rostocker Stadthafen Gelegenheit dazu. Von zu Hause aus lassen sich die Rennen am Samstag und Sonntag unter folgenden Links per Livestream verfolgen:
Livestream „Inclusion World Championship for Sailing“ Samstag 27. August 12 bis 16 Uhr
Livestream „Inclusion World Championship for Sailing“Sonntag, 28. August, 11 bis 15 Uhr
Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der WM eine Rolle: Die OSPA gehört nicht nur zu den Sponsoren der Veranstaltung, sondern engagiert sich auch als Nachhaltigkeitspartner. Denn die Inclusion World Championship unterstützt die Aktion „Mein Baum für Rostock“. Die OSPA spendet/pflanzt in diesem Zusammenhang für jeden Start bei der WM einen Baum. Dabei können circa 100 Bäume zusammenkommen. Außerdem spendet die OSPA für einen besonderen Inklusions-Social-Media-Post, der zum Wochenende gepostet wird, pro Like an die Inklusions-WM einen Euro.
Zeitplan
Donnerstag, 25. August 2022:
Check-in 8 bis 10 Uhr | Eröffnung/Skippers Meeting 9.30 Uhr | erster Start geplant 11.30 Uhr |
Abendessen ca. 18/18.30 Uhr für Teilnehmende/Helfer-Team/Partner/Sponsoren – Einladung
NRV/RRV
Rahmenprogramm:
10 bis 16 Uhr Segeln für Kinder in Kooperation mit Verband für Behinderten – und
Rehabilitationssport M-V e.V.
Freitag, 26. August 2022:
Morgens Start der Wettfahrten je nach Ankündigung durch die Wettfahrtleitung | Abendessen ca.
18/18.30 Uhr für Teilnehmende/Helfer-Team/Partner/Sponsoren – Einladung NRV/RRV –
Übergabe Ehrenamtskarte Ministerin Drese im Rahmen des Essens
Rahmenprogramm:
10 bis 15 Uhr Segeln für Kinder in Kooperation mit Verband für Behinderten – und
Rehabilitationssport M-V e.V.
Samstag, 27. August 2022:
Morgens Start der Wettfahrten je nach Ankündigung durch die Wettfahrtleitung | Abendessen ca.
18/18.30 Uhr Teilnehmende/Helfer-Team/Partner/Sponsoren – Einladung NRV/RRV
„Championsdinner“
Sonntag, 28. August 2022:
Morgens Start der Wettfahrten je nach Ankündigung durch die Wettfahrtleitung |
Siegerehrung ca. 15.30 Uhr mit Ministerin Drese/DSV/Vertreter der Hansestadt Rostock